Technik

Sauberes Wasser mit wenig Chemie

Seit dem Umbau im Jahr 2000 filtert eine offene Anschwemmfilteranlage das Badewasser der Roland Oase. Dieses Reinigungsverfahren stammt ursprünglich aus der Getränkeindustrie und wird seit einigen Jahren auch im Bäderbereich erfolgreich eingesetzt.

Das verschmutzte Beckenwasser gelangt aus einem Sammelbehälter (auch Schwallwasserbehälter genannt) über Pumpen in den Anschwemmfilter. Hier befinden sich mehrere Filterelemente, die mit einer feinen Stoffschicht (der sogenannten Filtergaze) bezogen sind. Durch Zugabe von Filter oder Kieselgur (ein feinstaubartiges Material) wird die Filterfläche vergrößert und so eine sehr feinmaschige Filterstruktur aufgebaut. In dieser Filterschicht bleiben selbst feinste Verschmutzungen wie z. B. Kosmetika oder gelöste Sonnencreme hängen. Das Filterwasser wird dann mittels Pumpen über die Filterelemente abgesaugt und durch das Passieren der Filterschicht gereinigt. Dieser Reinigungsvorgang passiert in der Roland Oase ganz ohne Chemie. Andere Bäder müssen für den selben Effekt Chemikalien einsetzen, die das Badewasser zusätzlich belasten und Hautkrankheiten wie Neurodermitis fördern können.

Zudem verzichtet die Roland Oase größtenteils auf pH-Mittel, um den pH-Wert zu regulieren. Die entstehenden Säuren bei der Zugabe von Chlor werden schon im Vorfeld durch eine natürliche Reaktion mit Marmorkies gebunden. Somit werden nicht nur Kosten in der Schwimmbadchemie gespart, sondern auch beim Filterspülen. Während andere Filter schneller verschmutzen und länger mit erheblich mehr Leitungswasser gespült werden müssen, sind die Anschwemmfilter kleine Sparwunder: Der Filter schaltet automatisch auf „Aus" und die verdreckte Filterschicht sinkt zu Boden. Daraufhin wird das Wasser aus dem Filter abgelassen, die Filterelemente mit einem Wasserstrahl gereinigt und der Filterboden gespült. Ist der Filter gereinigt, wird er wieder gefüllt und Kieselgur kommt erneut hinzu. Bei der Filterspülung werden so gegenüber anderen Anlagen etliche Kubikmeter Spülwasser eingespart. Ein weiter Vorteil dieser Anlage ist, dass das gereinigte Wasser nahezu Gebirgswasserqualität hat. Dies alles stellt eine kostensparende und sehr effizient arbeitende Filteranlage dar - im Sinne und zum Wohl unserer Badegäste.

Keinen Tropfen verschwenden

"Herr Bademeister, wo fließt denn das Wasser hin, wenn viele Menschen im Becken schwimmen? Bei meinem Papa läuft die Badewanne fast immer über!"

Da pro Badegast 30 Liter Frischwasser zugeführt werden, haben Schwimmbäder für jedes ihrer Becken einen Schwallwasserbehälter. Diese können große Mengen des feuchten Elements speichern. Denn aufbereitetes und erwärmtes Badewasser ist zu wertvoll, um es in die Kanalisation fließen zu lassen. Wenn dieser Tank voll ist, gelangt das überschüssige Nass oftmals dennoch unwiederbringlich in das Abwassersystem.

Doch Wasser ist eines unserer wertvollsten Güter - ein verantwortungsvoller Umgang ist entscheidend. Daher läuft es in der Roland Oase ganz anders: Wir fangen das Verdrängwasser in einem zusätzlichen Brauchwassertank auf und verwenden es weiter - etwa bei den Toilettenspülungen und Beckenrandhydranten. Beim Reinigen der Beckenränder und Wässern der Rasenflächen lassen sich so auch Kosten sparen. Und wo sind die Tanks? Versteckt und überbaut in der gesamten Badeanlage.

Unser Engagement für den Klimaschutz

Ab sofort nutzen wir die sonnenreichen Monate Mai bis September zur Erwärmung des Schwimmbeckenwassers mit Sonnenenergie. Dazu wurden auf den Dächern Solar-Absorberschläuche (gerippte Kunststoffrohre) in einem Leitungssystem von insgesamt 35 Kilometern Länge installiert. Das Material der Absorber ist UV-stabil, Wind-stabil aufgrund des Verlegesystems und widerstandsfähig gegen Lösungen aus Salzen, Säuren und Alkalien. Die Haltbarkeit der Absorber wird auf ungefähr 30 Jahre prognostiziert.

Wie funktioniert diese Technik? Ein Teilstrom des umgewälzten Badewassers wird nach Filterung durch die Absorber gepumpt und fließt aufgeheizt mit durchschnittlich fünf Grad höherer Temperatur zurück in die Becken.

Durch diese Maßnahme werden nicht nur die Heizkosten für die Wassererwärmung um die Hälfte gesenkt, sondern auch die Umwelt wird durch die Halbierung des CO2-Ausstosses erheblich entlastet.